Hola
Schon bin ich den dritten Tag hier in über 2000 Meter Höhe und hatte viele schöne Eindrücke. Gestern machte ich eine geführte Tour zum Cañon del Sumidero. Da war ich doch das erste mal fast Zahn an Zahn mit einem Krokodil. Zum Glück sass ich in einem Boot. Es war imposant auf dem Fluss durch die hohen Felswände zu fahren. Die heilige Maria fehlte auch nicht und hatte in einer Nische an einem Felsen ihren Platz gefunden.
Apropos Heiligkeiten. Heute machte ich einen Ausflug nach Zincantan und anschliessend nach San Juan Chamula. Dies sind zwei Indigena-Dörfer in der Nähe von Can Cristobal. In beiden Dörfern muss man zuerst als Tourist einen Betrag bezahlen damit man das Dorf und vor allem auch die Kirche besuchen darf.
In Zincantana besuchten wir drei Frauen, die sich der Weberei widmen und uns dies gleich demonstrierten. Anschliessend wurden wir in ihrer Küche eingeladen, wo sie über dem offenen Feuer frische Tortillas backten. Wir durften dann gleich welche kosten. Mmmmmmmh, war echt lecker!
Mit wir sind übrigens noch eine Dänin mit ihrer Tochter und der Führer gemeint. Wir waren also eine kleine Gruppe. Cesar, der Führer, erzählte uns viele interessante Informationen über die Gegend und die Indigenas hier.
San Juan Chamula erlebte ich einen sehr eindrücklichen Besuch. Die Menschen dort zeigen Touristen eine sehr reservierte Haltung, und es ist zum Beispiel strengstens Verboten Fotos von Einhimischen zu machen. Anscheinend soll man bei einem Versuch mit seinem Leben büssen...
Die Attraktion dieses Dorfes ist die Kirche, die einmalig in ihrer Art ist. Von aussen ist sie eine Kirche, wie jede andere auch, doch drinnen erwartet den Besucher eine andere Welt. Grosse Schaukästen mit Heiligen sind an den Wänden aufgestellt. Da gibt es zum Beispiel einen San Sebastian Mejor und einen San Sebastian Menor. Viele mehr sind es noch und alle werden im Dorf gefeiert. Meistens beginnt das Festen schon Tage vor der eigentlichen Feier. Da verwundert es nicht, dass viele dort ein Alkoholproblem haben....
Der Kirchenboden ist mit Piniennadeln ausgestreut, was einen feinen Duft gibt und überall, aber wirklich überall sind Kerzen; auf Tischen, auf dem Boden.
In San Juan Chamula gibt es viele Schamanen, die in der Kirche ihre Rituale abhalten. Da sieht man eine Gruppe von Indigenas umgeben von einem Schaman, der vor einem Heiligen einen Singsang abhält. Zum Ritual gehört, dass die Beteiligten ein Huhn oder Eier, Coca-Cola und den Likör "Busch" mitbringen. Den Likör trinken sogar die Kinder. Und warum Coca-Cola? Bei Coca- Cola kann man so wunderbar rülpsen, und das weckt anscheinend den Spirit vom heiligen San Juan!
Die Vollkskrankheit Nummer 1 in Mexico ist übrigens Diabetes. Da nützt dann jegliche Heiligkeit nicht mehr....
Heute, am frühen Abend geht es mit dem Bus weiter nach Oaxaca. Die Reise geht durch die Nacht und ich bin gespannt, wie erholt ich ankommen werde.
Viele farbige Grüsse
Christina
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1 Kommentar:
soso, cola trinken und ruelpsen... na diese sitten sollten aber nicht eingefuehrt werden in der schweiz oder bei den kleinkindern :-)
der bericht war wieder absolut lesenswert und man fuehlt sich schon ein bisschen bei dir, wenn du so schreibst.
noch weiter vergnuegliche stunden, viel glueck und spass.
d (temporaer aus england)
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