Donnerstag, 24. April 2008

Gehen, gehen, gehen - sehen, sehen, sehen - staunen, staunen, staunen

Hola

Nach vier Tagen Mexico City bin ich im Moment ziemlich auf den Hund. Obwohl es hier ein gutes Metronetz gibt, bin ich in dieser Grossstadt viel zu Fuss unterewegs. Nur schon in den grossen Museen läuft man so seine Kilometer. Doch es gibt so viel Interessantes zu sehen!

Gestern Morgen war ich in San Angeles, das ein sehr schönes Quartier mit idyllischen Plätzen und Restaurants ist. Dort hört man sogar neben dem Autolärm die Vögel pfeifen.
Am Abend besuchte ich das Theater im Palacio Belles Artes, wo es eine Aufführung des Folkloristischen Ballets zu sehen gab. Ich stellte mir ehrlich gesagt eine etwas angestaubte, touristische Aufführung vor und war um so überraschter eine tolle Tanzaufführung zu sehen. Es waren zwar folkloristische Tänze, doch die wurden echt gut und unterhaltsam dargestellt.
Der Vorhang der Bühne ist übrigens aus Tiffany-Glas. Nur schon das war eine Sehenswürdigkeit. Leider sieht es auf meinem Foto nicht so toll aus.....

Heute besuchte ich das "Casa Azul" von dem Künstlerpaar Frida Kahlo und Diego Rivera. Ein Haus, in dem es sich noch heute gut leben würde und vor allem steht es auch in einem sehr beschaulichen Quartier dieser Grossstadt.
Vorhin habe ich mir noch einmal meinen Gaumen mit Tacos verwöhnt, welches für eine Weile die Letzten sein werden, denn heute heisst es packen und morgen Früh geht es weiter nach Kanada. Dies ist auch mein letzter Eintrag, denn meine Mexicoreise ist zu Ende. Ich nehme viele farbige, interessante, feine, amüsante, chaotische, lebhafte, warme, glückliche, tanzende, indigenische, dreckige, spanische, nachdenkliche, eindrückliche, gastfreundliche und gute Eindrücke mit. Mit Spass habe ich all die Zeilen im Blog geschrieben und mich riesig über die Nachrichten gefreut.
Nun freue ich mich auf die Wochen in Vancouver und dann auf alll die Wiedersehen in der Schweiz.

Hasta luego und muchos saludos
Christina

Dienstag, 22. April 2008

Meine letzte Destination

Mexico City
Ich hoerte viel ueber diese Stadt; auch viel Negatives. Doch zum Glueck liess ich es mir nicht nehmen, mir ein eigenes Bild zu machen, und ich bin begeistert!!!
Im Vergleich zu anderen Staedten in Mexico ist hier alles eine Nummer groesser. Die Haueser, die Katedrale, die Plaetze. Die Strassen sind breiter und es herrscht immer sehr viel Verkehr. Viele Menschen sind unterwegs und es ist ein staendiges Treiben. Und es gibt viele interessante Orte zu entdecken und Museen zu besuchen.

Heute bewegte ich mich vor allem in der Zeit vor dem "neuen Spanien". Am Morgen habe ich den Tempel Mayor besucht, welches eindrucksvoll die Zeit vor der Eroberung durch Cortes zeigt.
Am Nachmittag nach einem langen Spaziergang besuchte ich noch das Anthropologische Museum. Schon der Bau an sich finde ich sehenswert, und im Museum koennte man glatt eine Woche verbringen um wirklich alles zu sehen. Im Prinzip ist dort die ganze Geschichte der Mayas, Azteken etc. anschaulich unter einem Dach vereint. Und ich habe endlich den Sonnenkalender gesehen, der man immer wieder auf Sujets sieht und beitraegt, dass Mexico bekannt ist. Ein riesiger behauener Stein und echt eindruecklich.

Logieren tu ich uebrigens gleich neben dem Zocalo. Und zum Schluss meiner Reise hier in Mexico habe ich mir auch ein gediegenes Hotel geleistet. "Gran Hotel de la Ciudad" heisst es und hat ein Dach aus Tiffany-Glas. Da kriegt man sogar am spaeten Nachmittag "Schoeggeli", wobei sie nicht so gut sind, wie unsere Schweizer-Schoggi.

Muchos saludos
Christina

Sonntag, 20. April 2008

Cuarnavaca

Hola

Seit Freitagnachmittag logiere ich hier in Cuarnavaca. Es ist eine Stadt, die ich terrassenförmig an einem Hang entlang streckt, und es geht eigentlich hier nur praktisch rauf oder runter. Da die Strassen eng und steil sind und viele Autos in einem alten Zustand, bekomme ich hier einen Vorgeschmack auf den Smog von Mexico City. Meine Beine sind nach einem Tag umherwandern schwarz "gesprenkelt" und meine Nase gibt einen schwarzen Inhalt von sich. Doch das ist halt auch Mexico!

Trotz Schmutz finde ich die Stadt imposant. Ein Spektakel ist das Treiben auf dem Platz vor dem Palacio Gobierno. Vom Nachmittag an ist der Platz bevölkert und am Abend werden die verschiedensten kulturellen Darbietungen angeboten. So kam man gestern in den Genuss von jungen Nachwuchstalenten mit Darbietungen im klassichen Musikbereich. Gleich fünf Schritte weiter zeigten ander Junge ihre Hip Hop-Vorführungen und auch gleich nebenan fand noch ein indianisches Ritual mit Trommeln, Muscheltönen und Weihrauch statt. Es gab noch einige andere Darbietungn und daneben Verkäufer, die ihre Ware oder Speisen zum Verkauf anboten. Ein buntes, lautes Treiben!

Cuarnavaca hat auch ein paar interessante Museen zu bieten, vor allem das Haus vom verstorbenen Robert Brady. Er war Künstler, sammelte selber auch Kunst und renovierte im Zentrum der Stadt ein Haus, das einfach traumhaft schön ist.
Heute Morgen entdeckte ich die Baranca Amanalco, was ein Spazierweg durch eines der Schluchten ist. In den Schluchten kann man viele Pflanzen bewundern, Wasserfälle sehen und der Fuss, der sich dreckig seinen Weg durch das Gestein macht. Doch der Ort ist in der Hitze wie eine Oase und sehr erfrischend.

Ich habe übrigens eine einfache Unterkunft gefunden, das ein typisches Haus ist, dass in den Hang hinein gebaut ist. Um zu meinem Zimmer zu gelangen, muss ich viele steile Treppen gehen und die Aussicht von meinem Zimmer aus ist weit und tief.

Hasta luego
Christina

Donnerstag, 17. April 2008

Gastfreundschaft in Puebla

Ich habe ja das Glück, dass ich bei der Tante (Ana) von Pablo und ihrem Mann (Jesus) wohnen kann, die ausserhalb von Puebla ein Haus besitzen. Mit zwei Teenies, einem Kleinkind und einem Hund ist in diesem Haus immer was los.

Am Tag bin ich auf Endteckungstour durch Puebla, wobei gestern mein Magen etwas verstimmt war, und ich zwischendurch dringendst ein WC brauchte. Da gab es dann zwischen den Sehenswürdigkeiten stressige Momente. Heute fühlt sich mein Magen etwas gelassener an und ich kann die Museen in Ruhe geniessen. Puebla ist bekannt für seine Kacheln. Einige Häuser sind mit diesen Kacheln dekoriert und es gibt auch Geschirr mit dem typischen Muster zu kaufen.

Am Abend habe ich die Möglichkeit durch Ana und Jesus Puebla bei Nacht zu erleben. Gestern besuchten wir ein Fest in der Stadt, wo Musik gespielt wurde, Reden gehalten und ein kleines Feuerwerk statt fand. Es war der Geburtstag der Stadt. Doch nur per Zufall, weil Ana und Jesus am Vorabend mit mir eine Führung machten, erfuhren wir davon.

Morgen heisst es dann wieder Koffer packen und weiter geht es nach Cuarnavaca....

Hasta luego
Christina

Mittwoch, 16. April 2008

Klimawechsel

Hola

Nach der schwülen Hitze in Veracruz ging es am Sonntag in der Früh zuerst nach Orizaba. Dort erwartete mich grosse Wolken und ein wenig Regen. Von dort aus ging es dann nach einem kurzen Frühstück weiter ab in die Berge nach Ciudad Serdan. War das eine aufregende Fahrt; teilweise durch dichtesten Nebel und in frostiger Kälte.

Ciudad Serdan war für zwei Tage mein Aufenthalt, wo ich in den Genuss vom besten Poulet von ganz Mexico und der Gastfreundschaft von Sara kam. Sara ist die Grossmutter von Pablo, der die Kinderkrippe besucht, und führt einen kleinen Laden mit einer Polleria.
Auf einem Spaziergang durch das Städtchen machte ich die amüsante Erfahrung, dass ich dort wirklich der Tourist war. Die Einheimischen zeigten ziemlich erstaunte Blicke, dass es eine Touristin hierher verirrt hat.
Zuerst dachte ich ja auch, dass ich in einem "Kaff" gelandet bin, doch am nächsten Morgen änderte sich meine Meinung gewaltig durch eine Führung mit dem Bruder von Sara. Er führte mich in einem nostalgischen Militärjeep durch die Gegend und berichtete mir viel Historisches.

Nach einem späten Morgenessen und einer Dusche ging es dann gleich weiter mit meinem gesamten Gepäck nach Puebla. Gefahren wurde ich von Carlos, dem Sohn von Sara, der mir einige interessante Orte auf dem Weg zeigte.
Seit gestern Nachmittag logiere ich nun bei der Tante von Pablo in der Nähe von Puebla. Auch hier geniesse ich eine herzliche Gastfreundschaft. Und Puebla ist eine interessante Stadt mit vielen Museen und Sehenswürdigkeiten, die es zum Entdecken gibt.

Muchos saludos
Christina

Freitag, 11. April 2008

Meer in Sicht

Hola

Nach den vielen Staedten zog es mich wieder mal zum Verweilen ans Meer. Doch so leicht war dies gar nicht. Ich musste zuerst nach Puebla fahren, wo ich dann feststellte, dass ich von dort aus nicht an den Pazifik komme. So habe ich mich kurzfristig fuer Veracruz, das am Golf von Mexiko liegt, entschieden. Kurzfristig war es, denn der Bus ging fuenf Minuten, nach dem ich das Billet gekauft hatte, und da Puebla einen grossen Busbahnhof hat, war da ziemliche Eile angesagt.
Nun logiere ich seit drei Tagen in einem Hotel in Boca Rio, an der Periferie von Veracruz, gleich am Meer. Das Hotel existiert schon viele Jahre und vermittelt ein wenig einen Hauch von Nostalgie zu Zeiten der Titanic.

Die Stadt Veracruz ist fuer mich auch nach einer Stadtrundfahrt keine Schoenheit. Doch es ist spannend dem Treiben am Hafen zuzuschauen.

Bis bald
Christina

Ueberraschung in Oaxaca

Hola

Geraedert kam ich am Sonntag frueh um sechs Uhr in Oaxaca an und obwohl ich ein kleines, schoenes Hotel fand, ging es nach einer Dusche gleich auf Entdeckungstour. Zu entdecken gibt es in dieser Stadt einige Sehenswuerdigkeiten, doch die Ueberraschung erlebte ich vor einer Kirche als ich eine Wiedersehen mit Maritxu hatte. Sie ist Franzoesin, wohnte in der gleichen Familie in Playa del Carmen und ist nun fuer einen Monat in Oaxaca. So kam ich zu Gesellschaft und vor allem lernte ich durch sie und einen Einheimischen ein paar gemuetliche Beizen kennen, wo man angenehm den Abend verbringen kann. Oaxaca ist eine Stadt, wo es ruhig zu und her geht und die viele schoene Cafes oder kleine Restaurants zu bieten hat.
Und die Stadt steht am Nachmittag unter einer drueckender Hitze. Da kein Meer in Sicht ist, hiess es fuer mich ab ins kuehle Hotelzimmer und Siesta einlegen.

Am zweiten Tag machte ich einen Ausflug nach Monta Alban, das weisser Berg heisst. Da muesst ihr euch vorstellen, dass da mal Siedler auf die Idee kamen, die Kuppe des Berges abzutragen und auf der entstandenen Plattform eine riesige Staette zu errichten. Es ist nicht nur die Anlage gigantisch sondern auch die Aussicht. Dort liess es sich gut Koenig, Priester oder was auch immer sein.

Haste luego
Christina

Samstag, 5. April 2008

Schöne, erlebnissreiche Tage in San Cristobal de las Casas

Hola

Schon bin ich den dritten Tag hier in über 2000 Meter Höhe und hatte viele schöne Eindrücke. Gestern machte ich eine geführte Tour zum Cañon del Sumidero. Da war ich doch das erste mal fast Zahn an Zahn mit einem Krokodil. Zum Glück sass ich in einem Boot. Es war imposant auf dem Fluss durch die hohen Felswände zu fahren. Die heilige Maria fehlte auch nicht und hatte in einer Nische an einem Felsen ihren Platz gefunden.

Apropos Heiligkeiten. Heute machte ich einen Ausflug nach Zincantan und anschliessend nach San Juan Chamula. Dies sind zwei Indigena-Dörfer in der Nähe von Can Cristobal. In beiden Dörfern muss man zuerst als Tourist einen Betrag bezahlen damit man das Dorf und vor allem auch die Kirche besuchen darf.
In Zincantana besuchten wir drei Frauen, die sich der Weberei widmen und uns dies gleich demonstrierten. Anschliessend wurden wir in ihrer Küche eingeladen, wo sie über dem offenen Feuer frische Tortillas backten. Wir durften dann gleich welche kosten. Mmmmmmmh, war echt lecker!
Mit wir sind übrigens noch eine Dänin mit ihrer Tochter und der Führer gemeint. Wir waren also eine kleine Gruppe. Cesar, der Führer, erzählte uns viele interessante Informationen über die Gegend und die Indigenas hier.

San Juan Chamula erlebte ich einen sehr eindrücklichen Besuch. Die Menschen dort zeigen Touristen eine sehr reservierte Haltung, und es ist zum Beispiel strengstens Verboten Fotos von Einhimischen zu machen. Anscheinend soll man bei einem Versuch mit seinem Leben büssen...
Die Attraktion dieses Dorfes ist die Kirche, die einmalig in ihrer Art ist. Von aussen ist sie eine Kirche, wie jede andere auch, doch drinnen erwartet den Besucher eine andere Welt. Grosse Schaukästen mit Heiligen sind an den Wänden aufgestellt. Da gibt es zum Beispiel einen San Sebastian Mejor und einen San Sebastian Menor. Viele mehr sind es noch und alle werden im Dorf gefeiert. Meistens beginnt das Festen schon Tage vor der eigentlichen Feier. Da verwundert es nicht, dass viele dort ein Alkoholproblem haben....
Der Kirchenboden ist mit Piniennadeln ausgestreut, was einen feinen Duft gibt und überall, aber wirklich überall sind Kerzen; auf Tischen, auf dem Boden.
In San Juan Chamula gibt es viele Schamanen, die in der Kirche ihre Rituale abhalten. Da sieht man eine Gruppe von Indigenas umgeben von einem Schaman, der vor einem Heiligen einen Singsang abhält. Zum Ritual gehört, dass die Beteiligten ein Huhn oder Eier, Coca-Cola und den Likör "Busch" mitbringen. Den Likör trinken sogar die Kinder. Und warum Coca-Cola? Bei Coca- Cola kann man so wunderbar rülpsen, und das weckt anscheinend den Spirit vom heiligen San Juan!
Die Vollkskrankheit Nummer 1 in Mexico ist übrigens Diabetes. Da nützt dann jegliche Heiligkeit nicht mehr....

Heute, am frühen Abend geht es mit dem Bus weiter nach Oaxaca. Die Reise geht durch die Nacht und ich bin gespannt, wie erholt ich ankommen werde.

Viele farbige Grüsse
Christina

Donnerstag, 3. April 2008

Von Palenque nach San Cristobal de las Casas

Hola

In meinem Reiseführer steht, dass die Stadt Palenque nicht sehenswert ist. Stimmt, nicht einmal der Hauptplatz zeigt was her. Doch ich fand die Stadt den Hit! Vorgestern schlenderte ich durch die Strassen und Gassen der Stadt und genoss das Treiben der Stadt. Da werden neben Büchsen noch lebende Küken verkauft. Neben Autopneus findet man noch Bettgestelle und immer wieder kommt Rauch aus einer Ecke, weil was auf dem offenen Grill "gebrutzelt" wird. Irgendwie ein farbiges, lebhaftes Durcheinander, das doch seine Ordnung hat.
Nach Stunden genoss ich dann den Nachmittag am Pool und konnte dabei beobachten, wie ein Affe über den Mangobaum des Hotels kletterte.

Gestern hiess es dann wieder einmal mehr Treppen rauf, Treppen runter. Ich machte ein Tour zu der archeologischen Zone von Palenque, und es traf mich das zweite Mal mit Italiener zusammen. Leider war es dieses mal nicht so lustig, wie mit der letzten Gruppe.
Habt ihr gewusst, dass die Mayas aus Gründen der Schönheit ihre Kopfform verformt haben, in dem sie den Kopf eines Babys zwischen zwei Holzlatten geklemmt haben...?!? Es wurde also schon zu dieser Zeit unsinnige (meiner Meinung nach) Schönheitsmethoden gepflegt.

Nach den vielen Treppensteigen war dann Erholung bei einem Wasserfall, namens Misol-Ha angesagt. Ich hatte dort vor allem nur eines; nämlich Hunger!
Weiter ging es anschliessend zu "Agua Azul", wo über 7 Kilometer Wasserfälle mit klarem Wasser von hellblauer Farbe zu sehen sind. Der Ort lud einem richtig ein zum Verweilen und Sein.
Am fühen Abend ging dann die Reise weiter und endete schliesslich spät in San Cristobal de las Casas. Empfangen wurde ich mit einer Kälte, die mich trotz Wolldecken die halbe Nacht frieren liess. Doch heute Morgen wurde ich mit einer mega feinen, heissen Schokolade entschädigt!
Die Stadt ist das Zentrum der Indigenas und davon sieht man hier sehr viele. Ich staune nur noch, wieviel diese Menschen mit ihren Tüchern auf dem Rücken oder auf der Vorderseite, und sonst noch auf dem Kopf transportieren können. Bei vielen Frauen schaut dann aus einem Tuch noch der Kopf des Kindes raus.
Ich liess mich heute Morgen durch den Markt treiben, der für meine Sinne ein Bad von Farben, feinen Düften von Kräutern und frischen Obst und Singsang von verschiedenen Idigena-Dialekten und Spanisch war. Ein echtes Erlebniss!

Christina